Impossible!

Bei meinem Rückweg von Minchinhampton und dem Gifford Circus ( letzter Blogbericht) besuchte ich noch London. Die Stadt war völlig überfüllt und am Eingang der Covent Garden Bahn Station musste man in der Schlange warten um überhaupt in das Gebäude zu gelangen. Aber Engländer stehen ja bekanntlich gerne in der „Queue“. Zur Zeit ist in London ein Festival mit dem Namen „Wonderground“ – ein kleiner Jahrmarkt mit einem Spiegelzelt, in dem wechselnde Varieté Shows dargeboten werden. Eine nette Atmosphäre herrscht auf dem Gelände, das direkt an der Themse und dem London Eye zu finden ist. Doch mein Abendprogramm führte mich zurück zum Covent Garden und ins Noel Howard Theatre. Dort läuft zur Zeit die Show „Impossible“. Der Schriftzug erinnert an Harry Potter und der gesamte Aufbau an die amerikanische Version von „The Illusionists“. Doch eine reine Zaubershow, die am West End neben den großen Musicals spielt, darf ich mir nicht entgehen lassen. Das Theater ist wunderschön und die Show enttäuscht nicht. 7 Zauberer gestalten eine 2 stündige Zaubershow, wobei jeder eine andere Sparte der Zauberkunst bedient. Ich muss gestehen, von den Meisten der Zauberern habe ich noch nichts gehört, doch sie scheinen vor allem in England bekannt zu sein. Teilweise auch aus Shows wie „Britain’s got talent“. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei. „Magical Bones“ ist der Streetmagician, der durch seine besonders lässige Art und Breakdance Moves seine Nummern begleitet. Er lässt unter anderem einen Geldschein eines Zuschauers in einen Schokoriegel wandern. Chris Cox ist der Mentalist. Ihn fand ich am sympathischsten in der Show. Sein Charakter, der die Gedanken durch seinen Geschmackssinn „lesen“ oder besser „schmecken“ kann, ist ausgeflippt und quirlig und eine richtige Erfrischung in der sonst recht düster gehaltenen Show. Sabine van Diemen ist eine Großillusionisten, die eine klassische Zuschauerzersäge mit Sprache und reichlich Sexappeal vorführt. Der Manipulator heisst Ben Hart und überzeugt mit einer sehr guten und soliden Manipulationsnummer. Lance Corporal Richard Jones, der 2016 Britain’s got talent gewann, ist von Beruf Soldat und verkörpert das auch auf der Bühne indem er eine Uniform trägt. Er zauberte zusammen mit einem Kind. Josephine lee ist die zweite Lady in der Show und zeigte Houdinis „Flucht aus dem Wassertank“. Eine spektakuläre Illusion, bei der sie leider meiner Meinung nach etwas „unter ging“ im sprichwörtlichen Sinne. Die Moderation wurde von Jonathan Goodwin übernommen, da sie nunmal im Wassertank war und nicht sprechen konnte. Schade, denn sie war kaum zu sehen und Jonathan „stahl“ ihr etwas die Show. Und damit sind wir beim letzen Kühnster; dem Stuntman und Actionkünstler Jonathan Goodwin. Er war schon in vielen Filmen Stuntdouble und er bestritt die meisten Acts der Show. Eine Nummer war spektakulärer als die Nächste. Er zeigte eine Fakirnummer, eine Entfesselung aus der Zwangsjacke bei der er komplett in Flammen gesetzt war und eine unglaubliche „Tell Schuss“ Nummer mit einem überraschend magischen Ende. Er war auch mein Liebling der Show, da all seine Akts kreativ, modern und professionell waren.
Alles in allem eine wirklich gute Zaubershow, in der nicht viele Neuheiten zu sehen sind , aber die durch Professionalität, tolle Technik und gute Zauberei glänzt. Falls ihr in diesem Sommer noch in London seid, ist es auf jeden Fall einen Besuch wert.

Impossible Magic Show Londen