Der Junge aus Pneutia

  Teil 2

…Es war ein Morgen wie jeder andere, zumindest dachte dies Dimitri. Er konnte nicht wissen, dass dieser Tag sein Leben völlig verändern würde.

Dimitri war auf dem Weg zu Magg´s Sonderanfertigungen. Sein Vater hatte in dorthin geschickt, er sollte ein paar Spezielle Werkzeuge abholen welche  Gregor Helfenstein in Auftrag gegeben hatte. Die Werkzeuge hatte Dimirti´s Mutter Indira Helfenstein entwickelt, und die Vorlagen nach denen sie gefertigt werden sollten auch selber gezeichnet. Wie schon erwähnt war sie eine exzellente Ingenieurin, die neuen Gerätschaften sollten ihrem Mann bei seiner Arbeit unterstützen und einiges erleichtern. Nebenbei werkelten die Dimitris an einer Methode bzw. einem Gerät um  die  Energie des Dampfers noch effizienter nutzen zu können. Niemals würden sie sich andere Energiequellen benutzen, schon gar nicht diese teuflische Elektrizität wie es die dämonischen Zauberer in den Bergen taten.

Dimitri betrat die Verkaufsräume von Magg´s. Hinter dem Tresen, welcher aus dunklem Holz gefertigt war. Stand Edelhein, Dimitri und er kannten sich gut. Es war nicht das erste Mal dass Gregor Helfenstein etwas bei Magg´s in Auftrag gab. Der Mann mit den dunkel Blonden recht kurz geschnittenen Haaren, begrüßte Dimitri herzlich. „Grüß dich Dimitri, wie geht es dir? Du kommst wegen der neuen Werkzeuge richtig? Die hatte ich vorhin erst in den Händen, warte mal kurz ich hole sie,“ sagte Edelhein. „Ja genau, mein Vater und vor allem meine Mutter können es kaum erwarten sie aus zu probieren“, lachte der etwa 16 Jahre alte Junge mit dem dunklen Lockenkopf. Edelhein war gerade im Begriff sich umzudrehen und in die hinteren Lagerräume zu gehen, als die Ladentür aufschwang und ein Mann in einem braunen Kutschermantel und einem braunen großen Schlapphut den Laden betrat. Als Edelhein den Mann erblickte, wurde er leicht bleich und verharrte in seiner Bewegung. „Guten Morgen“, sagte der Fremde mit einer dunklen, tiefen Stimme. „Guten Morgen, ich ähm ich bin gleich für sie da, ich ähm ich muss hier erst diesen Kunden, einen Augenblick bitte,“ stotterte Edelhein und verschwand ins Lager. Dimitri musterte den unbekannten Mann. Eigentlich kannte Dimitri alle Einwohner der Stadt, zumindest vom sehen her, aber diesen Mann hatte er hier noch nie gesehen. Irgendetwas an diesem Fremden beunruhigte Helfenstein. Er konnte aber nicht sagen was es war. Der Fremde starrte in Richtung Lagerdurchgang. Auf einmal drehte er seinen Kopf langsam zu Dimitri. Kalte, eisblaue Augen blickten den Jungen an. Helfenstein lief es kalt den Rücken runter. Der Blick des Mannes hatte etwas bedrohliches, aber auch wieder nicht. Dimitri konnte es nicht genau deuten, aber er fühlte sich sehr unwohl in diesem Moment. „Du bist der Sohn von Helfenstein richtig?“ sprach der Fremde Dimitri plötzlich an. Dimitri erschrak, woher kannte der Mann ihn, wer war er? Dimitri nickte unbewusst. „Ich habe gehört deinem Vater gehört die beste Werkstatt in der Umgebung und deine Mutter sei eine herausragende Ingenieurin, ist dem so?“wollte der unheimliche Fremde wissen. Wieder nickte der junge mit dem Lockenkopf wieder. Bevor sich Dimitri weiter Gedanken über den Fremden machen konnte, kehrte Edelhein zurück. „So Dimitri, hier habe ich die Werkzeuge für deinen Vater. Ich habe die Rechnung mit in die Tasche gelegt. Deine Eltern haben wie immer eine Woche Zeit sie zu begleichen. Gebt uns eine Rückmeldung ob sie funktionieren, oder ob wir etwas überarbeiten müssen, du weißt ja uns ist es wichtig dass der Kunde absolut zufrieden ist.“ sagte Edelhein und lachte.  Als sein Blick auf den Mann im Mantel fiel, erstarb sein Lachen sofort und er wurde wieder merklich nervöser. Helfenstein hatte die lederne Tasche, welche mit verzinkten Zahnrädern besetzt war an sich genommen, und war Richtung Ladentür gelaufen, nachdem er sich bei Edelhein bedankt und verabschiedet hatte. Seine Hand legte sich auf die Türklinke, in dem Moment als er die Klinke runter drücken wollte hörte er wie Edelhein zu dem Fremden sagte: „Ich weiß wir hatten ihnen gesagt, das ihre Gerätschaften heute fertig seien würden, aber es ist etwas komplizierter. Wir haben leider noch keine Erfahung mit Ele…also mit dieser Materie, daher kam es zu ein paar Komplikationen. An  sich sind wir auch fertig mit den Geräten, aber wir wollen aus Sicherheitsgründen noch ein paar Tests damit durchführen. Auch in ihrem Interesse.“ „Tests sind unnötig, die wurden bereits in der Vergangenheit durch geführt, es bedurfte lediglich einer Rekonstruktion der alten Pläne,“ hörte Dimitri den Fremden mit eiskalter Stimme sagen. „Ist noch irgendwas Dimitri?“ rief Edelhein dem Jungen zu. Helfenstein fuhr herum und sah Edelhein und den Fremden unsicher an. „Nein, Nein. Ich war nur kurz in Gedanken,“ stotterte Dimitri und nickte den Beiden zum Abschied zu. „Jeder Gedanke ist ein kleiner elektrischer Impuls, wusstest du das?“ fragte ihn der Mann in dem braunen Mantel. „Nein“, sagte Helfenstein leise. Jetzt wurde es Dimitri noch unwohler und er wollte nur noch den Laden verlassen. Als er halb draußen war, rief ihm der Fremde noch etwas hinterher. „Ich wünsche dir einen schönen Tag junger Helfenstein. Ich glaube wir werden uns schon sehr bald wieder sehen“. Dann schloss sich die Tür hinter Dimitri. Dieser Fremde war ihm unheimlich. Irgendetwas störte ihn an ihm. Nur was? Dann wurde es ihm urplötzlich bewusst, die Kleidung. Dieser Mann trug nirgendwo an seiner Kleidung ein Zahnrad, oder einen Schraubenschlüssel als Brosche. Es gab eigentlich niemanden den Helfenstein kannte der nicht irgendwo dieses typische Symbol für Dampfkraft an seiner Kleidung trug. Und dann schoss ein Gedanke durch seinen Kopf der ihn bleich werden ließ. Die Schuhe, die Schuhe des Fremden hatten eine Gummisohle. Niemand trug Schuhe mit einer nicht leitenden Gummisohle, außer… den Zauberern….

 

Weiter in Teil 3 von Der Junge aus Pneutia