Lange haben wir ohne großen Zwischenfall unsere Show im GOP Bonn gespielt, nun war es so weit: Wir konnten das Lachen nicht mehr zurückhalten. Ich zeige ja einen sogenannten „Kuhfischtest“ – eine Erfindung von mir, die nach der Logik der Geschichte von „Multiversum“, „Simsala…Shakespeare“ und „Abraka…Shakespeare!“ darüber Aufklärung gibt, ob wir einen Bruch in der Raumzeit haben oder nicht. Um den Fisch hörbar zu machen (er muht – er ist ja immerhin ein Kuhfisch), haben wir ihm ein Standmikrofon eingerichtet. Ich habe heute während der Show vorgeschlagen, dass wir dem Kuhfisch ein Headset verpassen. Das Bild im Kopf war einfach zu schwachsinnig. Ein Fisch mit einem Headset, damit er die Hände frei hat :-)))… Wir mussten unterbrechen und Luft holen. Allerdings war die Pause wohl auch eine Erleichterung fürs Publikum, das sich angestaute Lachen loszuwerden. Lachen ist ein bisschen wie eine Flatulation, die umso schöner ist, je mehr sich angestaut hat. Entschuldigt den Vergleich. Vielleicht wäre der Vergleich mit Niesen angebrachter. Ich finde übrigens die österreichische Antwort auf Niesen (in Deutschland: Gesundheit! in Österreich: Zerreißen soll es Dich und Deine Brieftasche mich treffen!) weitaus amüsanter. Das wiederum bringt mich auf das Märchen „Zwerg Nase“, das ich großartig finde. Es ist eines der wenigen recht logischen und heute noch nachvollziehbaren Märchen. Der gutaussehende 12jährige Jakob macht sich über eine „hässliche“ Alte lustig und wird daraufhin von ihr in einen siebenjährigen Traum versetzt, in dem er bei ihr als Eichhörnchen das Kochen lernt. Im Traum findet er ein Kraut, durch das er erwacht. Insofern sind hier bereits die Ideen des Films Inception vorhanden. Er ist jedoch sehr hässlich mit einer langen Nase und wird von seiner Familie nicht erkannt und in der Folge davongejagt. Er wird Koch am Hofe Frankistan (Franken) und kauft eines Tages eine Gans namens Mimi, die eine verzauberte Zauberertochter ist. (Auch sie wurde leider von einer Frau verzaubert, was eine gewisse Misogynie impliziert… Zauberer=gut, Zauberin=Hexe=schlecht). Als Zwerg Nase ein Gericht zubereiten soll, das er nicht kennt (Pastete Suzeraine), gibt sie ihm den entscheidenden Hinweis auf das Nieswurz. Dieses verwandelt Jakob zurück. Der Krieg, der wegen der zunächst misslungenen Pastete ausgebrochen ist, wird durch den Fund des Nieswurz beendet. Es kommt zum Pastetenfrieden und Mimi und Jakob heiraten. Super.
Derzeit bin ich auch recht aktiv im Fitness Center (McFit) und habe da ein Problem. Ich schaue da immer Filme auf meinem Handy während ich trainiere (derzeit: Blade Runner… wie würde man Blade Runner nennen, wenn Vin Diesel die Hauptrolle spielen würde? Bald Runner). Das Problem: der Crosstrainer. Die Geräte sind entweder für größere Menschen gemacht oder ich habe einfach ein lustiges Gerät erwischt, denn die Crosstrainer dort haben eine sehr starke Auf- und Ab-Bewegung. Ich komm mir vor wie auf einem Trampolin. Dabei ist es sehr schwer, sich auf den Film zu komzentrieren, denn der bleibt statisch auf dem Display liegen. Besonders wurde die Sache erschwert, weil ich sehr lange auf dem Crosstrainer war. Ich hatte nämlich in der Umkleide festgestellt, dass ich meine Trainingshose vergessen hatte. Da bestand dann für mich die Möglichkeit, zurückzulaufen oder einfach mit Jeans zu trainieren. Ich habe mich für letzteres entschieden. Aber ich wollte nicht vor den Leuten im Fitness Center (das sind gefühlt alles Profis… so eine Ansammlung von Muskelpaketen haben ich selten gesehen) mit Jeans herumspazieren und habe mich dann so an der Wand entlang bis zum Crosstrainer getastet. Das lief auch gut und ich wurde kaum bemerkt und habe dann da eine Stunde lang trainiert auf dem Gerät. Zum Schluss aber war die Sache, dass die Reinigungstücher für den Crosstrainer einmal quer durch den Raum angebracht waren. Ich hatte die Wahl: Ein Schwein zu sein oder ein Idiot. Ich habe mich für den Idioten entschieden und bin sehr stolz durch den Raum geschritten und habe im Schweiße meiner Hose die Tücher geholt. Ich finde ich habe (wie die Skorpions als erfolgreichste deutsche Band) eine Medaille verdient. Funfact Skorpions: Es gibt eine Verschwörungserzählung, dass Wind of Change von der CIA geschrieben wurde, um den Ostblock niederzusingen. Diese Erzählung erscheint aber genauso schwachsinnig wie die meisten anderen, denn Wind of Change kam erst nach 1989 heraus. Da war die Mauer schon gefallen. Die Geschichte der Skorpions ist aber auch sonst sehr faszinierend, Klaus Meine hatte zum Beispiel 1981 komplett seine Stimme verloren und wollte aussteigen aus der Band. Ein Wiener Arzt hat die Verhärtungen seiner Stimmbänder kuriert und Klaus Meine hat seine Simmbreite noch vergrößern können. Weiterer Funfact: Gorbatschow hat die Skorpions in den Kreml eingeladen und kurz danach ist die Sowjetunion zusammengebrochen. Irgendwie muss man versuchen, die Skorpions wieder in Russland auftreten zu lassen. Vielleicht würde das den Zusammenbruch des derzeitgen russischen Systems beschleunigen. Ist aber nicht zu erwarten, immerhin haben sie Wind auf Change umgetextet bei einem der letzten Live Konzerte zugunsten der Ukraine.
Des weiteren hatte ich eine „Außer-Körper-Erfahrung“, die sich wissenschaftlich tatsächlich „AKE“ nennt. AKE wird durch epileptische Anfälle und vaskuläre Hirnstörungen aber auch durch Ekstase herbeigeführt (oder wie man bei Milupa sagt: herbreigeführt). Ich denke es war letzteres. Ich spiele ja derzeit (genau wie Karl Lauterbach) irre gern Tischtennis. Ich habe mit meinem brasilianischen Kollegen ein Match gespielt, das ich zwar 5:4 verloren habe, aber es hat etwa 2 Stunden gedauert und zum Schluss bin ich in eine Art Trance geraten, so dass ich während des Spielens dachte, dass ich das gar nicht sein kann, der da spielt, mir sind einfach die kompliziertesten Schläge geglückt… sagt Ihr eigentlich „Schläger“ oder „Kelle“? Ich habe festgestellt, dass „Kelle“ anscheinend Berliner Slang ist! Leider sind mir manchmal die einfachsten Schläge misglückt. Habe zum Beispiel vier mal hintereinander die Angabe (sagt man/frau Angabe oder Aufgabe?) vergeigt.
Ich denke es war Ekstase.