Seid bereit!! Viele Grüße aus Essen. Zunächst einmal: Es gibt wieder eine neue Podcastfolge am kommenden Sonntag und für all die erlesenen LeserInnen da draußen gibt es schon mal einen Vorabdruck meines Podcast-Intros in Form eines herzzerreißenden Gesangs:

(Seid bereit!)

Manchmal in der Nacht fühlt Ihr Euch einsam und traurig
Doch ihr wisst nicht, was Euch fehlt
(Seid bereit!)
Manchmal in der Nacht habt ihr fantastische Träume
Aber wenn ihr aufwacht quält euch die Angst
(Seid bereit!)
Manchmal in der Nacht liegt ihr im Dunklen und wartet
Doch worauf ihr wartet ist euch nicht klar
(Seid bereit!)
Manchmal in der Nacht spürt ihr die unwiderstehliche
Versuchung einer dunklen Gefahr
(Seid bereit, Hörerschaft)
Ihr hört eine Stimme, die euch ruft!
(Seid bereit, Hörerschaft)
Ihr könnt eine Stimme hörn!
Ihr habt euch gesehnt euer Herz zu verliern, jetzt verliert ihr fast den Verstand: Komische Gespräche, der beste Podcast hier im Land!

 

Das wars auch schon! Jetzt muss ich nur noch die richtigen Noten treffen 🙂 Inspiration für dieses Lied ist natürlich das Musical „Tanz der Vampire“, das ich einmal (2005?) in der Neuen Flora in Hamburg gesehen habe und das mir immer noch sehr gut in Erinnerung geblieben ist. Und natürlich die Plakate, die in Bremen auf das Musical hinweisen derzeit… Sei bereit! Der Text übrigens von „Totale Finsternis“ wurde von Michael Kunze geschrieben. Ich bin totall geflasht, was Michael Kunze alles geschrieben und produziert hat! Unter anderem: Nacht voll Schatten von Juliane Werding, Griechischer Wein, ich war noch niemals in New York, ein Bett im Kornfeld, ein ehrenwertes Haus usw usw.!!! Wow.

Den letzten Podcast habe ich ja in Flensburg aufgenommen, inzwischen ist wieder eine knappe Woche ins Land gegangen und die Ereignisse haben sich überstürzt! Ich bin ja direkt nach der Aufnahme zum Zug geeilt und war dann recht pünktlich um 14 Uhr in Bremen. Der Zug war allerdings sehr voll und es hätte fast einen Tumult gegeben, denn es war ein Zug ausgefallen und die Passagiere des anderen Zugs waren in UNSEREM Zug, so dass alle 750 Sitzplätze des Zuges ausgelastet waren. Ich habe eine Dame gebeten, ihren Rucksack vom Sitz zu nehmen, was sie sehr widerwillig tat. Der Schaffner hatte jedenfalls gute Laune und hat sich sehr fröhlich entschuldigt für die Unannehmlichkeiten; es war tatsächlich unannehmlich, was aber weniger an der Bahn lag als an einer Passagierin, die nicht weiter gehen wollte und damit den Fluss der Völkerwanderung von unserem Abteil in das nächste unterbrach. Eine Frau brüllte durchs Abteil, eine andere versuchte es mit Sarkasmus. Ein Mann machte die üblichen Bemerkungen über die Bahn, was etwas ungerecht war, denn die Bahn konnte ja nichts für die Frau, die nicht aus dem Weg gehen wollte. Ich wollte mich aber nicht auch noch einmischen, es wurde eh zu viel geredet. Reden ist Schweigen, Silber ist Gold. Ich kam wie gesagt recht pünktlich an und wurde am Bahnhof Bremen abgeholt. Ich habe den Schlüssel zu unserem Transit weitergegeben; der Transporter stand noch an der Künstlerwohnung und wurde zum Theater gebracht, während ich direkt zum Theater fuhr. Dort habe ich dann erst mal den Ablauf durchgesprochen, in der Bahn hatte ich mir schon Gedanken gemacht. Als der Transporter kam, stellte ich fest, dass meine Schuhe und ein Zaubertrick, den ich vorführen wollte (immerhin musste ich etwa 45 Minuten füllen), mit den Requisiten von Multiversum nach Hannover gebracht worden waren und so habe ich Zauberkollegen aus Achim (bei Bremen) gewinnen können, mir noch den Ringtrick nach Bremen zu bringen. Ich hätte natürlich auch etwas anderes vorführen können, aber die Kunststücke, die ich als Alternativen in peto hatte, waren nicht so genau zeitlich zu definieren, da sie ja meist mit Publikumsbeteiligung funktionieren. Der Ringtrick läuft zu Musik ab und ist genau 3:30 Minuten und ich brauchte ein Kunststück, das genau zeitlich absehbar ist, damit der Kollege Vogelzauberer Jay Niemi aus Finnland seine Darbietung vorbereiten kann. Zauberei mit Tieren ist natürlich etwas kritisch zu sehen, allerdings sind die beiden großen Vögel von Jay schon seit 19 und 20 Jahren in seiner Obhut, was auf einen guten Umgang mit den Tieren schließen lässt. Der eine Vogel ist übrigens ein Alba-Kakadu und heißt Vincent, der andere ist ein Ara und heißt Alma. Toll ist schon, wie sich der Kamm des Kakadu sträubt nach dem Flug. Ich hab grad mal nachgeschaut, es heißt nicht Kamm, es heißt Federhaube; diese richtet sich bei Gefahr oder bei Erregung auf. Insofern ist natürlich die Frage, ob der Flug durchs Publikum eher Erregung oder Gefahr bedeutet. Kakadus können wohl bis zu 100 Jahre alt werden! Enorm.

Neben Jay Niemi sind bei „Zauberhaft“ außerdem noch mit dabei: Jorgos & Shinee mit Großillusionen; professionell wie immer! Das Trio Nistorov hat seine Rollschuhdarbietung gezeigt… das Trio hat mit uns bereits in der „Dinnershow spezial“ im Europapark gespielt. Spezial war sie vor allem, weil sie ein Jahr später gespielt wurde als ursprünglich vorgesehen; wir wollten ja am 08.11.2020 die Premiere spielen und haben sie dann ein Jahr später gespielt. Auch war sie spezial, weil sie im „Confertainment Center“ des Europapark gespielt wurde – einem riesigen Saal, wo die 500 Personen im Zuschauerraum kaum auffielen. Akrobatisch war vor allem James Holt, der seine Darbietung am Chinesischen Mast zum allerersten Mal vorführte – und das Publikum rockte. Robin Witt sprang noch kurzfristiger ein als ich; um 16 Uhr entschied er erst, auf der Bühne mitzumischen. Sein Repertoire ist riesig; er zeigte eine Kontorsion und Bodenakrobatik. Schließlich Raymond Raymondson – seine Darbietungen kann ich mir immer und immer wieder ansehen – sie sind immer wieder neu. Phantastisch! Allein wie er das durchzieht, wenn das Publikum an einer „falschen“ Stelle klatscht und er sich dann auch zur Bühne dreht und mitklatscht und mit dem Publikum auf den angeklatschten „Act“ wartet – großartig! Ich habe zum Glück eine Version der Show aufgenommen, wo ein paar Damen von „Rewe“ derartig gelacht haben, dass alle mitlachen mussten. Das erinnert mich immer wieder an die sogenannte „Lachnummer“ aus der Weimarer Republik, die es einmal gegeben haben soll. Allerdings finde ich nichts dazu im Internet. Weiß jemand mehr? Übrigens hat „Zauberhaft“ gute Presse bekommen, was wohl auch mit an der Moderation gelegen haben könnte ;-). Ich habe übrigens das Regieteam in eine Schockstarre versetzt in der Show: Ich habe die Darbietung von Robin Witt angekündigt etwa wie folgt: „Meine Damen und Herren, kommen wir nun zu einer akrobatischen Darbietung. Manchen von Ihnen wird das Cyr Wheel ein Begriff sein. Das Cyr Wheel ist ein großer Metallring, in den sicher der Künstler oder die Künstlerin hineinstellt und in und mit dem Ring herumturnt, dass es eine Freude ist. Ich persönlich finde das Requisit etwas sperrig und auch irgendwie unhandlich. Daher ist es ein Glück, dass der der nun folgende Künstler ganz ohne Requisiten auskommt. Sehen Sie selbst! Aus Österreich: Robin Witt!“.

Am Samstag dann kam Diamond aus ihrem Urlaub zurück und wir konnten unsere Moderation einerseits diverser gestalten und auch noch mit zwei starken Darbietungen anreichern – einerseits unserem Gedankenlesen und andererseits dem „Puzzle des Lebens“. Zum Glück hatten die Techniker des GOP alle Darbietungen von uns noch in Erinnerung aus den Shows „Multiversum“, „Simsala…Shakespeare!“ und „Trust Me“.

Am Sonntag Abend nach der zweiten Show sind wir dann endlich nach Essen weitergefahren, kamen bei meinem Fahrstil (90!) erst um 2 Uhr nachts in Bremen an und dann ging am Montag die Probenzeit los. Gestern dann Premiere hier im GOP Variete Essen. Läuft!

Essen Multiversum

Das Plakat unserer Zaubershow und Varieteeshow

 

Auf die Playlist kommen:

Prisencolinensinainciusol“ von Adriano Celentano

Totale Finsternis von Tanz der Vampire