Im Rahmen unseres Kulturprogrammes waren
gestern in der Kunsthalle Mannheim. Dort ist jede Menge „Arbeit“ im Sinne von Karl Valentin zu sehen; derzeit wird dort der „Hector Kunstpreis“ und der „Hector Förderpreis“ gezeigt. Preisträger des Kunstpreises ist Tobias Rehberger – seine Installationen sind beeindruckend. Umgeworfen hat Bernhard und mich jedoch die Größe und Fülle des Museums an sich – es tut sich dem Besucher immer wieder ein neuer Raum auf, mit dem er nicht gerechnet hat! Großartig sind auch die Klanginstallation von Özlem Günyol: Man setzt sich vor einen großen Kasten, an dem in der Mitte ein Lautsprecher zu sehen ist; drumherum sind viele (266!?) dicke Punkte angeordnet, die sich bei genauerem Hinsehen ebenfalls als kleine Lautsprecher entpuppen. Auf Knopfdruck fängt ein Lautsprecher nach dem anderen an, eine Nationalhymne zu spielen – so lange, bis man Hals über Kopf aus dem Raum fliehen muss, da der Krach unerträglich wird. Noch drei Ausstellungsräume weiter ist diese riesige Disharmonie von 266 Orchestern zu hören! Und auch jetzt noch am Rechner klingen mir die Ohren…Auch die Dauerausstellung der Kunsthalle ist enorm: Bilder von Picasso, Francis Bacon („Der schreiende Papst“ – unglaublich!), Oskar Schlemmer, Skulpturen von Max Ernst („Capricorn“ – ein Wahnsinn!), Giacometti und so vieles mehr. Ich muss dringend noch ein mal in die Ausstellung gehen. Sie war an einem Vormittag längst nicht zu schaffen.