Ich sitze im Moment in Las Vegas im Hotel (Circus, Circus; 80er Jahre Charme; könnte auch 70er sein :-))) und habe mir gerade Gedanken gemacht, für wen unsere Zaubershow eigentlich Gedacht ist und warum man/frau in die Show von „Timothy Trust & Diamond“ kommen sollte!? Nun, eigentlich ist unsere Zaubershow für alle ab dem Alter von 4 Jahren, besonders aber für Eltern mit Kindern; dabei spielt die intellektuelle „Schicht“ keine Rolle. Also: Egal, Ob Unter-, Mittelschicht oder Oberschicht – alle sind gleichermaßen willkommen bei unserer Show. Diese Erkenntnis ist derzeit recht entscheidend für die Findung des Untertitels unserer Show: a) Comedy Magic Realoaded, b) Die Show mit Geist, c) Funnyversum d) Paralleluniversum. Wir tendieren zu „Comedy Magic Reloaded“, einfach damit man weiß, was eine/n erwartet.
Die Frage, warum man/frau in unserer Show kommen sollte, ist recht leicht zu beantworten: Im Grunde geht es um die Liebe; das mag platt klingen aber ein gemeinsamer Besuch im Theater oder in einer Zaubershow ist immer auch ein gegenseitiges Geschenk, und zwar das größte Geschenk, das wir uns gegenseitig machen können: Zeit zu verbringen miteinander. Eine Show, in der man zusammen Zeit verbringt, könnte zum Beispiel auch im Rahmen eines ganzen gemeinsamen Abends den Rahmen bilden. Die Gäste könnten vor der Show gemeinsam etwas essen und danach noch zuhause oder in einer Bar über das Gesehene reden. In Zeiten der immer größer werdenden Vereinsamung ist ein Theater- oder Show-Besuch ein perfektes Bindemittel zwischen Menschen. Einerseits schafft man Zuneigung etwa in der Familie (wie auch immer diese aussieht) durch das gemeinsame kulturelles Event, gleichzeitig aber auch erkennt man/frau, dass wir nicht alleine sind mit unseren Neigungen und dem Bedürfnis, etwas zusammen auf die Beine zu stellen – und sei es nur ein Ticketkauf mit anschließendem Theaterbesuch! Gemeinsam lachen, gemeinsam staunen, gemeinsam getrennt sein von dem Suchtobjekt Medien… dies alles ist gesellschaftlich äußerst „gewinnbringend“!
Neben dem gemeinsamen Spaß hat unsere Show auch noch einen gewissen Bildungseffekt, da Themen aus Shakespeare aufgegriffen werden, die zumindest ein paar Buchtitel des größten Autors aller Zeiten und einige Zitate den Gästen nahebringt und so die Lust schürt, sich wieder einmal mit den Klassikern dieses Genies (Romeo und Julia, Hamlet, Macbeth, …) zu befassen.
Natürlich könnte so eine Show einen weiteren Vorteil haben, der natürlich wiederum mit „Liebe“ zusammenhängt, auch wenn er etwas profan daherkommt: Wer mit Geschäftspartnern in unserer Show einen „schönen Abend“ verbringt, bindet diese an sich und steigert so seine Verkaufsperformance. Diese Bindung „Liebe“ zu nennen ist etwas abenteuerlich, aber letzenendes geht es ja auch beim Kauf von Dingen oft darum, dass man Sachen sich zulegt, um seine BeLIEBtheit zu steigern. Zauberkunst ist dabei eine Kunst, die universell die Menschen anspricht und die Hemmschwelle des „Anspruchs“, das man/frau mit einem Theater verbindet, einebnet.
Apropos Verkauf: Ein Verkaufsgespräch sollte immer dazu dienen, den KäuferInnen nicht die SACHE zu verkaufen oder eben das TICKET zur Zaubershow, sondern die Transformation, die sich die KäuferInnen vom Kauf versprechen. Jeder Mensch sucht nach einer Veränderung. Das ganze Leben.
Ich war übrigens heute bei David Copperfield in der Show „impossible“ im MGM Grand in Las Vegas. David Copperfield hatte für mich schon gewonnen, als er auf die Bühen kam (mit Motorrad); denn ohne ihn wäre ich vielleicht nie Zauberer geworden. Er hat uns gezeigt, was mit Zauberei alles möglich ist! Aber dann hat er auch noch eine sehr gute Show gemacht. Er ist ein bisschen runder geworden und bewegt sich noch langsamer und ungelenker als je. Aber: Es ist David Copperfield! Vieles ist unmöglich, vieles unverständlich! Also zum einen natürlich seine Kunststücke, die wirklich seine Klasse zeigen. Da ist alles sehr durchdacht von A-Z. Unverständlich ist auch seine Sprache, denn Copperfield spricht sehr schnell, man könnte fast sagen: Leiernd. Ohne Pause und ohne Emotion. Aber diese Monotonie setzt er bewusst sehr unterhaltsam ein. So kommt es durch seine Sprache oft zu Misverstädnissen, die extreme Comedypotentiale haben. Zum Beispiel: Gehen Sie zwei Schritte nach hinten. Eins zwei drei vier. Sehr gut. Oder: Die Frau versteht nicht, dass sie zahlen vorlesen soll. David imitiert ihre Sprache und bedankt sich bei ihr. Oder: Ein Spanier weiss überhaupt nicht was David will. Er soll sagen, wann er zuletzt seine „Enchilada“ im Einsatz hatte. Der Spanier sagt: Nie. Das Publikum lacht. Copperfield: Es reicht ja auch wenn du dabei alleine warst. Also wie lange? Jahre, Monate? Stunden? Drei Stunden. Das Publikum lacht.
Was ne echte Überraschung war für mich war: Der gesamte Ablauf des Abends inkl vieler Details, die er zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen konnte, also zum Beispiel Namen der zufällig ausgewählten Zuschauer, wurde einem bei Beginn der Show als PDF per mail geschickt.
Heute schau ich mir den Strip etwas genauer an, gestern hatten wir kaum Zeit. Es gibt so unglaublich viele Möglichkeiten, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Allein die Comedians. Hier gibt es eine Jimmy Kimmel Comedy Show zum Beispiel. Aber auch soooo viele Zauberer. Geh ich zu Shin Lim? Geh ich zu Mat Franco? Geh ich zu Mac King? Oder doch zu Terry Fator? Geh ich in eine der vier Cirque de Soleil Shows? Geh ich Poker Spielen? Geh ich zu Absinthe? Allerdings gehen da die Tickets erst bei 150 Dollar los. Da zögere ich dann doch. Got Talent hat auch ne Show.
Jedenfalls ist alles besser, als hier im Hotel einen Blog zu schreiben. Ich habe mir das Circus Circus gemietet, das günstigste Hotel am Strip. Fantastisch! Fliessend Wasser! Von den Wänden!
Schon treten die Erlebnisse der letzten Tage in den Hintergrund. Daher ist es gut, sie aufzuschreiben! Ich bin ja am letzten Wochenende in Polen gewesen, auf den Spuren meiner Großmutter. Sie wohnte in der Kronprinzenstrasse 1 in Stettin.
Heute heisst die Strasse natürlich anders und das ist auch gut so. Aber durch diese alte Karte konnten wir vermuten, wo meine Mutter damals gewohnt hat. Lustig war die Bootstour auf der Oder, die in drei Sprachen angeleitet wurde. In Polnisch, Englisch und Deutsch. Dabei war der Text aber zu lang, so dass man bereits bei „Englisch“ an der Sehenswürdigkeit vorbei gefahren war und bei „Deutsch“ die Sehenswürdigkeit bereits komplett ausser Sicht geraten war. Ich konnte mich kaum halten.
Ebenfalls lustig war die Reiterstatue von Verocchio, einem Lehrer von Leonardo da Vinci. Diese Statue hat mit der Stadt Stettin nichts zu tun, es gibt absolut keinen Bezug zu diesem Lehrer und auch nicht zu diesem Standbild, das im Original in Venedig steht. Das ist so wie wenn man sich den Eiffelturm als Kopie in die Stadt stellt, weil einem der Turm so gut gefällt. Moment… den haben wir ja als Kopie in Berlin… den Berliner Funkturm, na gut, sagen wir wie wenn man die Freiheitsstatue von New York oder Big Ben kopieren würde…
In Arizona gelandet habe ich mir ein Auto mieten wollen, aber meine Kreditkarte funktionierte nicht. Das ist natürlich erst mal super peinlich, weil sich sofort der Gedanke aufdrängt, dass ich pleite wäre. Aber die Kreditkarte hat irgendwie so eine Sicherung mit Pin und das hat hier nicht funktioniert. Ausserdem war das Internet im Flughafen leider so schlecht, dass ich den Clerk, also der hieß Clerk und war ein Clerk, nach seinem persönlichen Hotspot fragen musste um zu checken was los ist. Am Flughafen gab es auch keinen Shop, um eine amerikanische SIM karte zu kaufen. Dann musste ich nach langem hin und her doch meinen Freund jan hier bitten, aus Goodyear zu kommen. Er ist mir dann vorgefahren, aber das mit dem hinterherfahren ist halt so ne sache, ich hatte ja kein Internet. Ich hatte damit eigentlich gerechnet, dass ich internet habe für mein Handy um dann damit das Navi nutzen zu können und so war ich auf ihn angewiesen. Natürlich kam es so, dass wir ein paar Mal diese typische situation hatten er fährt über die Ampel bei Gelb und für mich ist sie dann recht hellrot. Naja, ich hab aufs Gas getreten und hinte mir gingen dann die Lampen von State Troopern hinter mir an. Naja, da ging mir dann schon etwas der Puls, das war ja wie im Film. Ich hab kurz überlegt, bin rechts ran, habe das Fenster runter und die Hände aufs Lenkrad gelegt. Im Rückspiegel kam dann der Sheriff auf mich zu. In dem Augenblick kam aber auch mein Kumpel dazu und der hatte seine Militär Uniform an und hat sich mit den Polizisten gut verstanden… nochmal Glück gehabt. Ich sah mich schon in Orange in Alcatraz.
Ich habe recht viel Babysitting gemacht, Jan hat einfach super nette Kinder und die eine hat es echt drauf gehabt, mich komplett zu verarschen mit ihren drei Jahren. Sie versteht ja Deutsch aber spricht es nicht. Da dachte ich: Das ist ja das perfekte Setup für den Hobbylehrer Timothy Trust und habe versucht sie zum Sprechen zu bewegen. Habe also mit zählen angefangen. 1..2..3. Sie: one two three… ich: bitte auf Deutsch: 123 sie: Onetwothree… ich versuchs auf Deutsch. Sie one two three. ich eins zwei drei. bitte auf deutsch. Sie: repeat. ich 123 sie:: repeat: 123. sie repeat: …