Diamond und ich haben beide neue Kunststücke ausprobiert, Diamond ein echtes „Kunst“-Stück, nämlich mit dem Thema „Kunst“. Sie ist ja auch eine großartige Malerin, wie ich finde, sie hat ein Bild gemalt, das ich echt schön finde, nämlich ihren Hund im Stil von Miro:

Hund Miro von Diamond Diaz

Bild von Diamond Diaz im Stil von Miro

Dieses Kunststück hat gut funktioniert, das werden wir sicher demnächst erleben können. Ich freu mich drauf! Mein neues Kunststück ist mal wieder gar kein Zauberkunststück, sondern ein Comedy Bit, das ich auch demnächst in die GOP Show Multiversum integrieren werde. Allerdings habe ich bisher noch kein stilvolles Requisit gefunden, mit dem ich das Kunststück präsentieren kann. Das findet sich aber in den nächsten Tagen sicherlich. Denn Bilder sind schon wichtig. Wir bekommen ja immer wieder Fotos von der Show und wenn dann da plötzlich ein stilfremder Gegenstand auftaucht, ist das nicht schön.

Lustig fand ich folgende Geschichte, die ich bei Spiegel Online gelesen habe:

Anfang vergangenen Jahres ging eine Familie aus Syrien, die in Magdeburg lebt, einem Mann aus Kamerun auf den Leim. Er behauptete, mittels Zauberei Geld vervielfachen zu können. Die Familie übergab dem Mann 15.000 Euro. Wie zu erwarten war, gelang es dem Kameruner nicht, das Geld trotz geheimnisvoller Flüssigkeit und Beschwörungsformeln zu vermehren. Die 15.000 Euro und der Magier waren weg.

Dann geht es auch noch weiter:

»Die Familie hat sich täuschen lassen, wie es der Kammer noch nicht untergekommen ist«, sagte der Richter. Aufgrund »fehlenden Realitätssinns, einer unglaublichen Dreistigkeit und hanebüchenen Angaben« sei die Familie um ihr angespartes Geld gebracht worden. Dass die Mitglieder nicht zur Polizei gegangen waren, habe laut Kammer auch daran gelegen, dass sie aus »Ehrschutzgründen« nicht sagen wollten, für wie dumm sie sich verkaufen ließen. Der Familienvater habe sich in der Pflicht gesehen, das Geld wiederzubekommen. Mit seinen beiden Söhnen und Freunden machte er den Betrüger in einem Plattenbau in Leipzig ausfindig. Die maskierten Männer entführten den Kameruner. Unfassbar.

Ich habe derzeit eine Dreifachsucht… das meiste hat nix mit Zauberei zu tun 🙂 Zum ersten bin ich weiterhin ein großer Tennis Fan, auch wenn mein Tennis eher mäßig ist. Morgen gehen ja die French Open zu Ende (Roland Garros: Der Sieg gehört dem Hartnäckigsten!) und ich bin ich etwas enttäuscht wegen meines Favoriten Sinner, er hat gerade das Halbfinale verloren. Ich mag seine stoische Art, diese scheinbare Emotionslosigkeit, aber diese Nervenstärke, wenn einer zurückliegt, und natürlich die Carota Boys, das sind Leute im Karotten Kostüm, die den rothaarigen Jannik unterstützen. Er findet die Kostümierung angemessen: „Ich habe orangefarbenes Haar, ich habe auf dem Platz in Wien Karotten gegessen, der Name passt also.“ Sowieso kann man vom Tennis so viel lernen, wie diese Jugendlichen mit ihren 22 Jahren mit Niederlagen umgehen, unfassbar. Ich denke ja schon manchmal auf der Bühne: Das war jetzt nicht so toll. Und dann muss ich verhindern, dass ich mich ärgere, damit mir meine Gedanken nicht gleich wieder die nächste Pointe zerstören. Ein Teufelskreis, aber das Zuschauen hilft!

Alcaraz hat mit unter 22 Jahren gewonnen dank der drei C: Cabeza, corazon, cojones! Aber er sagte vor allem nach dem Match: Man muss das Leiden geniessen.

Heute habe ich bei einer Gala Show (die Leute saßen alle GAANZ weit hinten, die ersten drei Reihen waren frei :-)… ich habe gefragt: Huch, ist Ebbe? Sie sitzen ja echt weit weg! Dann habe ich dem Publikum die Frage gestellt: „hat jemand eine weitere Anfahrt als Duisburg?“ Und es kam gar keine… also GAR keine Reaktion. Da habe ich gefragt: Sprecht ihr Deutsch? Und das wurde mit einem Hoho beschieden. Immerhin eine Reaktion. Aber danach habe ich mich natürlich schon gefragt, ob das eine freche oder gar diskriminierende Frage war, zumal das Publikum aus vielen Menschen mit Migrationshintergrund bestand, wie ich später herausfand. Ich ging ins Publikum und alle hatten Namensschilder, aber ich konnte fast keinen Namen davon aussprechen. Vielleicht gilt auch bei mangelnden Reaktionen aus dem Publikum: Man muss das Leiden geniessen.

Dreifachsucht zum zweiten: Ich lese weiterhin sehr sehr gerne derzeit. Ich verschlinge gerade „Die Enkelin“ von Bernhard Schlink, ich verschlinke das Buch sozusagen. Also gerade für Menschen, die mit der DDR um sich herum aufgewachsen sind, ist das Buch großartig. Es geht dabei um die Frau des Erzählers, die im Osten aufwuchs und die sich in ihn aus dem Westen verliebte, floh und sich selbst verlor. Und es geht um die Tochter ihrer Tochter, die sie im Osten zurückließ um zu fliehen.

Zum Dritten: Ich bin immer noch sehr inspiriert von „Obliterated“ auf Netflix, da war so viel Comedy drin, besonders die Figur des Bomben-Entschärfers Hagerty ist sehr lustig. Wird gespielt von Thomas Howell, der die Hauptfigur in dem Film „Soulman“ spielt! Diesen Film von 1986 habe ich geliebt. Heute ist mir erst klar, dass der Film etwas schwierig ist, denn Howell spielt da einen weißen, der sich die Haut schwarz färbt, um an ein Stipendium zu kommen. Wäre heute nicht mehr lustig, sondern geschmacklos. Eine der besten Szenen des Films: Die Schlägerei zu romantischer Musik in einer Elvis Bar.

Gestern hatte ich noch eine weitere Show abends, da eine Firma, die ja nun keinen besonders guten Ruf hat, dabei ist sie ja in aller Munde: eine Portion Cini Minis zum Frühstück, dazu Nesquik-Kakao oder ein Kaffee von Nespresso. Zum Mittag eine „5 Minuten Terrine“ von Maggi und eine Flasche Wasser von Vittel. Zwischendurch ein Kitkat. Und abends eine Pizza von Wagner, zum Nachtisch ein Kaktus-Eis von Schöller. Alles von der Firma. Oftmals bedanke ich mich bei den Firmen persönlich, dass sie gekommen sind, bei dieser Firma habe ich das nicht gemacht, nicht, dass es meiner freundlichen Begrüßung so geht wie dem Lied von Gigi D’agostino. Letzterer hat offensichtlich kein Verständnis dafür, dass sein Lied derzeit nicht gern gespielt wird. Er sollte sich die Professionalität von Jannik Sinner mal anschauen. Tja, keine Ahnung, einige Mitarbeiter von Nestle waren so laut und haben besoffen und sehr oft reingeredet, dass ich so bei mir dachte: Ihr macht Euch Euren Ruf selber kaputt. Ich hab dann irgendwann gesagt: Kein Alkohol mehr für Tisch 43. Es war nicht der Tisch 43, aber man weiß, wer gemeint war. Es gab auch einen sehr merkwürdigen Kommentar aus deren Reihen, als wir die drei hübschen Akrobatinnen unserer Finale Nummer vorgestellt haben, kam aus dem Publikum: Jawoll!!! Und bei unserer Kubzack-ähnlichen Verschwindekiste sagte einer (vermutlich derselbe): Wo ist das Mädel hin? Mädel? Diamond ist 33 Jahr alt… ich weiß nicht, was ich davon halten soll, aber ich glaube, es ist nicht viel.

Wir hatten auch noch Mikrofon-Probleme auf der Bühne, das hörte sich an wie hier auf der Strecke zwischen Köln und Münster, da gibt es eine Bahn, da ist die Ansage kaputt, da kommt immer: Meine Damen und Herren, herzlich willkommen bei der Deutschen Bahn auf dem Weg nach kraskdaeifbaieufbaeifbsihfbijefasojdaodj tsssssssssssssssss. Lässt sich schwer schriftlich ausdrücken, aber es ist schon sehr lustig. Wir haben erst mal ne weile ohne Diamonds Mikro weiter gemacht und dann hat sie gesagt, erzähl mal Deine Lieblingswitze, ich bin gleich wieder da. Ich kann ja schon ne Menge Witze, habe ja auch einige niedergeschrieben, aber wenn Du auf Knopfdruck einen erzählen musst, der zum Publikum passt… naja, habe dann meinen Kiffer Witz erzählt und danach noch den Eisbär Witz, ich denke ich habe alle damit erreicht. Besser wäre es, wenn ich nächstes Mal ins Publikum gehe und mich mit den Leuten unterhalte, auch wenn ich damit natürlich noch mehr aus der Rolle falle.

Als Intro für den Podcast möchte ich heute auf Komplimente setzen:

Herzlich Wiilkommen zu … oh wow. Schau mal… was haben wir denn heute für tolles Publikum. Ich meine, wir sind ja einiges gewöhnt, aber das hier: Nimm einfach mal … hier, Christian Fontaigner hier vorne: So ein netter Mensch. Unfassbar positiv. Und hier: Paul Spinat: Ich denke Popeye würde das Wasser im Munde zusammen laufen. Und: Christian de la Motte: Das ist keine Motte, das ist ein prächtiger Schmetterling! Ach Mensch und hier: Der Wolf. Der hat Biss wie immer. Und Schmitz-Backes! Immer gut angezogen. Toller Pullover. Aber auch das ganze andere Publikum. Das sind noch Leute, die zuhören können. Richtig zuhören. Weißt Du was, ich hab jetzt richtig Lust, richtig Lust auf Folge 219 von Komische Gespräche!

Als Lieder auf unserer Playlist würde ich vorschlagen:

Feeling Good von Michael Bublé
Unchained melody von den righteous brothers