Äh… Maria?
was denn Josef?
Wir müssen los
Wohin?
nach Bethlehem
Wir müssen nach Bethlehem? warum denn? Weißt du wie weit das ist?
Ja, 150 km. Anordnung von Augustus.
Der Römer? Ich könnt grad kotzen.
Nicht so laut. Hier haben die Wände ohren.
Und warum müssen wir dahin?
dass wir uns schätzen lassen
Schätzen lassen? Sags nicht. Du hast deine Steuererklärung nicht gemacht.
Ach nein wir müssen uns zählen lassen.
1…2. Erledigt.
Nein das müssen wir offiziell machen lassen.
Geht das nicht per brieftaube?
Leider nicht. Du weißt ja, die Digitalisierung ist hier im Land echt n Problem.
Ich hab Lust auf Gurke mit Schoko Soße.
Bist du schwanger?
Ja.
Echt? Und wer … also von wem ich meine… also bist du nicht noch….
Vom Heiligen Geist
Ist klar.
Doch echt
Dein Ernst?
Ja.
Junge oder Mädchen?
Junge. Das ist zumindest die Ausgangslage.
Wie willst du ihn nennen?
Günther.
Echt?
Nee war Spaß. Christus.
Ah puh. Ich dachte schon. Wann ist es soweit
Nächste Woche etwa.
Im Jahre vier vor Christus?
Ja.
Ich bin verwirrt
Ist ein Frühchen.
Ok wir müssen los.
Hast du was gebucht in Bethlehem?
Ja hat aber nur einen Stern. Immerhin den Stern von Bethlehem
Naja Hauptsache kein Stall
Nee keine Sorge
Soweit mein Intro für den Podcast heute.
Ich habe zudem ein echt zauberhaftes Weihnachtsgedicht gefunden… natürlich von Hermann Hesse, dem alten Wortzauberer…! Das Gedicht erinnert mich etwas an sein kurzes Gedicht „Alle Bücher dieser Welt…“ und ist auch entsprechend schön! Hier ist es:
Weihnachten
Ich sehn‘ mich so nach einem Land
der Ruhe und Geborgenheit
Ich glaub‘, ich hab’s einmal gekannt,
als ich den Sternenhimmel weit
und klar vor meinen Augen sah,
unendlich großes Weltenall.
Und etwas dann mit mir geschah:
Ich ahnte, spürte auf einmal,
daß alles: Sterne, Berg und Tal,
ob ferne Länder, fremdes Volk,
sei es der Mond, sei’s Sonnnenstrahl,
daß Regen, Schnee und jede Wolk,
daß all das in mir drin ich find,
verkleinert, einmalig und schön
Ich muß gar nicht zu jedem hin,
ich spür das Schwingen, spür die Tön‘
ein’s jeden Dinges, nah und fern,
wenn ich mich öffne und werd‘ still
in Ehrfurcht vor dem großen Herrn,
der all dies schuf und halten will.
Ich glaube, das war der Moment,
den jede und jeder von euch kennt,
in dem der Mensch zur Lieb‘ bereit:
Ich glaub, da ist Weihnachten nicht weit!
(Hermann Hesse)
Ist es nicht schön? Es zeigt mir, dass nicht alles lustig sein muss, um interessant zu sein; manches wirkt schon allein durch schöne Sprache. Hesse schafft es, seinem Sehnen nach einem Ort der Verständigung und der Liebe Ausdruck zu verleihen, so dass es eben nicht abgeschmackt und kitschig klingt, sondern so dass das schon millionenfach behandelte Thema „Weihnachten“ wieder einmal neu erlebt werden kann. Ich lese es gleich nochmal… ja, gefällt mir!
Ich denke wenn ich mir etwas vornehme für nächstes Jahr, ist es, bessere Sprache zu verwenden und damit die Menschen um mich herum zu verzaubern. Tatsächlich ist Sprache ein magisches Medium. Durch Sprache kann die größte Banalität aufgewertet werden und die ehrenvollste Tätigkeit kann herabgewürdigt werden. Sprache ist wichtig. Sprache ist mächtig. Sprache ist magisch.
Magisch war auch der Tag heute (bzw. jetzt bereits gestern; ich meine den 21.12.2023!). Wir haben unsere Soloshow gespielt, was ja eigentlich bereits ein Widerspruch in sich ist, dieses Wort „Soloshow“ bezogen auf unser Duo… etwa so wie wenn behauptet wird, dass es in Deutschland keine Meinungsfreiheit gebe, aber genau diese Behauptung wird lauthals herausgeschrien… nach dem Motto: Ein Kreter sagte, dass alle Kreter lügen. Die Sache hinkt. Unsere Soloshow „Simsala…Shakespeare!“ ist keine Soloshow sondern eine Duoshow, denn wir sind zu zweit. Wir sind auch ganz erstaunt, dass der sperrige Name unserer Show die Gäste nicht davon abhält, zu unseren Shows zu strömen… wir sind nicht nur in Essen ausverkauft, sondern auch kurz vor dem Ausverkauf in anderen GOP Häusern. Auch der Verkauf etwa im Pantheon Bonn für unsere Show am 07.04.2024 läuft außergewöhnlich gut. Vielleicht haben wir ja mit dem Plakat bzw. mit unserem „Branding“ einen Nerv getroffen!? Wir freuen uns jedenfall sehr über gute Buchungslagen!
Zurück zu unserer Show heute um 16 Uhr, wir haben unsere Kindershow gespielt und waren wieder einmal etwas aufgeregt! Wir wussten zwar ungefähr, dass die meisten Darbietungen glatt gehen dürften, aber es gab natürlich Fragen an unsere Show: Wird die Technik mitspielen? (JA, hat sie! Auch dank der Unterstützung von Jannik vom GOP Varietee Bonn!) Wird unsere Show den Geschmack des Publikums treffen? (JA, hat sie! Wobei natürlich das Publikum auch großen Appetit auf Chips und Nachos hatte, die während der Show lautstark verzehrt wurden… aber wir spielen inzwischen über Geräusche aus dem Publikum, die uns vielleicht früher irritiert hätten, meist Souverän drüber… eine Idee wäre, vielleicht den Einlass vorzuverlegen, um die Bestellungen und das größte Geknuspere abzuschließen vor Show Beginn?!) Wird sich bei der Bauchredner-Nummer der Frosch an seinen Text erinnern? (JA, hat er! Meistens…) Wird die neue Devilstick-Darbietung glatt über die Bühne gehen? (JA, zum Glück haben wir nochmal das Licht überprüft beim technischen Durchlauf… Licht von unten ist tatsächlich beim Jonglieren keine gute Idee!) Wird die Zauberei mit den großen Ringen fehlerfrei klappen (JA, allerdings nur bei Diamonds Vorführung; bei meiner gab es einiges zu bemängeln.) Wird die kleine Zuschauerin auf der Bühne bleiben bei der Show oder wird sie (wie einmal geschehen bei einer Vorführung im Europapark) mitten in der Vorführung sagen, dass sie jetzt von der Bühne gehen möchte? (JA, sie ist geblieben.) Wird die Münzroutine nicht wirr wirken? (NAJA.) Mein Fazit: Münzen und Ringe muss ich routinierter werden lassen! Ansonsten: Drei Daumen hoch! Drei Daumen? Naja, Zauberer eben :-)))
Ich hatte mein Handy während des technischen Durchlaufs auf laut gestellt, weil ich Pizza bestellt hatte für alle Gewerke und ich war mitten bei der Geist Suche als das Handy klingelte und der Pizzabote sagte, dass er jetzt da sei, und ich sagte, dass jemand komme und bezahle und ich hab jemandem Geld gegeben aus meinem Portemonnaie; ich hatte noch 105 Euro im Portemonnaie und ich dachte hätte 55 Euro gegeben, denn die Pizzen hatten 50 gekostet und ich hielt 5 Euro Trinkgeld für angemessen. Während ich also mit der Probe fortfuhr, kam mir plötzlich irgendwas komisch vor und ich schaute nochmal in mein Portemonnaie und stellte fest, dass ich gar kein Geld mehr im Portemonnaie hatte und demnach hatte ich wohl nicht 5 Euro sondern 55 Euro Trinkgeld gegeben. Ich hab umgehend (noch mit Headset am Kopf) bei der Pizzeria angerufen und alle haben schön mitbekommen, wie ich jämmerlich versucht habe nachzufragen, ob vielleicht meine 50 Euro im Geld des Pizzaboten gefunden wurden…. es war tatsächlich jämmerlich! Das Geld wurde gefunden und ich habe gegen weitere 5 Euro Trinkgeld meine 50 Euro zurück bekommen. Ein super Deal!
Am Montag waren Diamond und ich beim WDR und haben bei einem Radiointerview mitgemacht im Rahmen des „Weihnachtswunder“ des WDR. Außerdem haben wir noch einen Ausschnitt aus unserem Gedankenlesen-Act gezeigt. Lief gut – außer dass es natürlich die ganze Zeit regnete. Wir wurden auch gefragt, ob wir nicht besseres Wetter herzaubern können und die passende Antwort fiel uns natürlich erst nach dem Interview ein: Zauberer und Zauberinnen sind fürs Wetter nicht zuständig. Das Wetter ist das Gebiet der Feen… nämlich der Wetterfeen! Während wir da mit der Nachrichtenmoderatorin auf dem Platz standen, trafen wir zufällig auf einen alten Bekannten, nämlich Thorsten Happel, der neben Zauberkunst auch Stadtführungen und Trauerreden anbietet. Lustig, inzwischen der dritte Trauerredner, den ich kenne (Ralf Zimmermann, Ully Loup und jetzt Thorsten). Thorsten gehörte übrigens zu der Comedy-Zauber-Gesangstruppe „Abracapella“, die 2011 bei den Deutschen Meisterschaften der Zauberkunst den ersten Platz in der Sparte „Comedy“ belegte. Leider hatte sich die Gruppe aufgelöst, da es ihnen an einem Barriton fehlte. Thorsten hatte übrigens die FISM 1997 in Dresden mitorganisiert – meine erste Weltmeisterschaft der Zauberkunst! Da ist ja so einiges entstanden damals… unter anderem der Klang meines Künstlernamens, denn ich fand damals „David Jonathan Bass“ faszinierend. David scheint inzwischen nach Prag ausgewandert zu sein, allerdings gibt es da keine Tickets für seine Show zu kaufen. Ich hoffe nicht, dass die Pandemie seine M1 Lounge hinweggerafft hat.
Düsseldorf hat eh einen guten Eindruck gemacht auf mich am Dienstag… zum Beispiel wollten wir ins „Hans im Glück“ essen gehen, die haben da eine große Vielfalt an veganen und vegetarischen Burgern… das Restaurant war voll und es stand eine Gruppe Jugendlicher davor, die offenbar auf Einlass warteten. Ich habe gefragt, ob das Restaurant voll sei und der hinterste Jugendliche bejahte das aber sagte, dass sie ja recht viele seien und für uns drei es vielleicht einfacher sei einen Sitzplatz zu bekommen und rief dann nach vorne zu einem Kumpel, ob er auch nach drei Sitzplätzen fragen könne. Mir kamen fast die Tränen. Dann fragte der Jugendliche, ob wir auch im Theater gewesen seien (wir waren recht schick gekleidet) und dass ihm das Stück mit einem Teufel, der nur drei Haare auf dem Kopf hatte, gut gefallen habe.
Musikwunsch für unseren Podcast:
Mary Mary von RUN DMC
Zu Bethlehem Geboren vom Thomanerchor Leipzig