Noch zwei, drei Tage und Hannover ist Geschichte. Also nicht insgesamt, sondern konkret für mich. Insgesamt hat mich Hannover nicht enttäuscht, es gab viele schöne Momente, vor allem auf der Bühne und beim Tanzen. Viel anderes gab es ja nicht :-))). Dafür fehlte ja auch die Zeit. Bzw. ich habe mir die Zeit nicht genommen. Theoretisch geht es ja immer, wenn wir nur unseren Schlaf reduzieren. Aber das ist eben auch keine so gute Idee, denn Schlaf ist Regeneration pur. Allerdings saust mir in letzter Zeit der Kopf abends und morgens aber das kommt sicher von den Herausforderungen dieser Woche. Am Dienstag fiel meine Kollegin wegen privater Gründe aus und ich durfte kurzfristig die Moderation alleine übernehmen. Zack! War es mit den gemütlichen Auftritten vorbei. Die Folge war die Ausschüttung von Stresshormonen, erst die kurzfristigen und dann die langfristigen. Eigentlich sind diese Hormone ja dazu da, um aus dem Körper die letzten Reservern herauszuholen um entweder auf Flucht oder Kampf vorzubereiten. Flucht kommt aus vertraglichen Gründen nicht in Betracht, also blieb nur Kampf. Kampf mit meinen „alten“ Show Routinen, Kampf mit den Requisiten, die ich aufhübschen musste, Kampf mit mir selbst und schließlich Kampf um die Gunst des Publikums. Abends lief es recht gut, ich hatte in der ersten Hälfte noch nicht ganz die alte Lockerheit, aber der Frosch (meine Bauchrednerdarbietung) hat es mal wieder gerichtet. Er war wieder gnadenlos in seinen Kalauern. Die Leute haben es geliebt. Am Mittwoch hattten wir eine Firma als Gast und wir mussten die Show umstellen, da sie nur zwei mal 30 Minuten Programm wollten. Am Ende haben die Gäste vor allem vom Frosch erzählt. Gestern dann wieder „normales“ Varietee Publikum und „normale“ Ersatzshow – am Ende haben die Leute… vom … Frosch erzählt. Das gute: da ja der Frosch eh rockt, ist es auch egal, welche andere Darbietungen ich zeige. Also habe ich kurzerhand noch ein Kunststück mit Tüchern (das klingt irgendwie schwach, aber auch aus Tüchern kann einiges herausgeholt werden! Es kommt auf die Geschichte an, wie immer…) mit meinem „Becherspiel“ ersetzt, das ich zugegebenermaßen soundsoviel Jahre schon nicht mehr vorgeführt habe und habe dieses vor allem vorgeführt, weil ich einen Witz da so lustig finde und unbedingt ausprobieren wollte. Der geht so: Ich erzähle vom Zauberstab, dass dieser aus sogenanntem „Königsholz“ sei, eine Palisanderart, die Bäume stehen in Brasilien und werden ungefähr 15 Meter hoch, das Holz sei extrem wertvoll, hart und sehr gut spaltbar… und dann ZERBRECHE ich den Zauberstab, um die Spaltbarkeit zu beweisen. Außerdem zeige ich danach die ringförmige Maserung, die ja über das Alter des Holzes Auskunft geben… dieses hier zum Beispiel hat bis ungefähr Ende Februar 2024 gelebt… also quasi… bis eben! Naja, wir können auch einen Zauberstab aus dem Fachhandel nehmen! Nun, der Gag hat nicht wirklich zu einer Reaktion des Publikums geführt, erst als ich konsterniert festgestellt habe, dass der Gag nicht angekommen ist, dass das wirklich aber eigentlich verwunderlich ist, weil ich ihn lustig fand, gab es Szenenapplaus.
Wir haben übrigens ein neues VIDEO von unserer Show „Simsala…Shakespeare!“ mit Show Ausschnitten! Danke an Stas Vysotski!
Insgesamt lief es im GOP sehr gut in den letzten drei Tagen, aber ich bin am Vibrieren. Meine Nerven sind anscheinend ganz gut beansprucht. Andererseits war es ein gutes Training für Montag, dort spielen wir ja zum ersten Mal unsere komplette Erwachsenenshow „Zauberkunst RELOADED“ im Apollo Kino.
Das wird nun wirklich ultra sportlich am Sonntag/Montag. Sonntag muss ich den Umzug vorbereiten, Doppelshow machen und das Backstage leeren. Montag wiederum: ausziehen aus der Wohnung, ein Hotel beziehen und die komplette Show vorbereiten. Zudem habe ich festgestellt, dass die Zufahrt zum Apollo nur eine Höhe von 2,25 Metern hat und unser Lieferwagen ist 2,77 Meter! Das wird wohl nix.
Ich war gestern dort um mir alles anzuschauen und bin mit dem Scooter hingefahren, also so ein Leihscooter. Als ich am Apollo war, habe ich festgestellt, dass dort Scooter nicht abgestellt werden können und bin langsam zurück gefahren, immer das Display im Auge um zu sehen, wann dieses Parkverbotsschild ausgeblendet wird… irgendwann fuhr ich dann schneller, weil ich merkte, dass hier nicht so schnell eine Parkzone kommt. Ich war fast wieder zuhause, als das Warnschild verschwand. Ich bin dann gelaufen.
Ich habe eine interessante Studie gelesen, es gab nämlich neueste Forschungsergebnisse unter anderem aus Jena und Erlangen. Die Studie war eigentlich eine Studie zum Thema Altern, wie nämlich das Mikrobiom, mit anderen Worten unser Darminhalt unser Alter(n) beeinflusst. Das ist wirklich spannend. Ich denke wir alle sind ja interessiert an einem längeren Leben, frühzeitiges Sterben reduziert schließlich unsere Lebenserwartung enorm! Die Studie wurde an Killifischen vorgenommen, das sind echt witzige Fische, die vor allem in Afrika vorkommen und die Leben und Sterben im Zeitraffer durchleben. Sie haben sich nämlich ideal an ihre Umgebung angepasst, die leben in so kleinen Tümpeln, daher auch ihr Name (Kil = Tümpel auf Holländisch). Diese Tümpel trocknen nach kurzer Zeit wieder aus und bis dahin müssen die Fische sich vermehrt haben und den Alterstod gestorben sein, sonst würden sie mangels Wasser sterben. Das klingt erst mal witzig, wo ich mir denke: Applaus! Einfach das Leben verkürzen, das ist die beste Anpassung an die Lebensumstände 🙂 Aber dann habe ich gelesen, dass die Fische eben Eier legen, sie heißen auch eierlegende Zahnkarpfen, und diese Eier die Trockenzeiten von mehreren Jahren überstehen können! Irre. Da haben sich die Gene mal wieder ne feine Strategie ausgedacht: „Wir lassen die Fische früh sterben um die Eier zu retten!“ Echtes Märtyrertum.
Aber das wollte ich gar nicht erzählen primär, sondern, dass festgestellt wurde, dass ältere Fische, die das Mikrobiom jüngerer Fische zu sich nehmen, werden jünger! Mit anderen Worten: esst Sch**ße! Aber unbedingt jüngerer Ausscheidender… Es lässt sich feststellen, dass der Darm eben stark mit unserem Altern zusammenhängt. Beim Menschen gibt es den sogenannten Vagusnerv, über den der Darm mit dem Hirn kommuniziert. Es wird auch von der „Darm-Hirn-Achse“ gesprochen. Dabei schicken wohl Mikroben Botenstoffe los ans Hirn. Wenn bei jemandem die „Darm-Hirn-Achse“ besonders ausgeprägt ist, könnte man denken, dass er nur Sch**** labert, aber im Gegenteil… er ist emotional gut versorgt.
Aber es gibt nun eine neue Erkenntnis, dass nämlich der Darm und sein Mikrobiom auch über Vesikel, also eine Art Transportblase, mit dem Gehirn kommunizieren und so zum Beispiel auch die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Insofern ist der Darm doppelt wichtig zu besseren Emotionen und zur Vermeidung von Krankheiten wie Alzheimer. Eine Ernährungsmedizinerin empfiehlt, 25 verschiedene Gemüse- und Obstsorten pro Woche zu essen. Ich kann nicht mal so viele aufzählen! Ich muss mich bessern….
Ich beschäftige mich noch lieber als mit Darmsachen mit dem hier:
Unser neuestes Trick Requisit ist fertig, wunderschön gestaltet von Pintado! Wir freuen uns!
Noch ein magerer Witz: Wie wird es genannt, wenn sich ein Ausländer schämt? Fremdschämen. (Sollte das politisch nicht korrekt sein, nehm ich es gern wieder raus… besser wäre es wenn sich Ausländer in Deutschland nicht fremdschämen müssten!).